Lass uns Wellenreiten
Wir befinden uns mitten in der größten und komplexesten chemischen Reaktion der Kulturgeschichte. Und auch wenn die Ergebnisse der Synthese erst in Schemen auszumachen sind, eines steht fest: es gibt kulturelle Kräfte, die in jedem der scheinbar losen Fragmente wirksam sind. Nichts wollen diese Teile mehr, als wieder Moleküle werden. Kultur möchte sich verbinden. An dem, was Texte erzählen und Fotos oder Filme zeigen, wird sich erst einmal nicht viel ändern. Aber die Art, wie sie zusammengestellt werden, verändert sich gerade fundamental, begleitet von Zerfallserscheinungen, Ungewissheiten und großen Chancen. Leute, schmiedet neue Moleküle! Lasst die digitalen Bunsenbrenner glühen.
Ein weiterer Artikel im Rahmen von Pitchforks großem „The Decade in Music“-Rückblick (mit Outkasts ’B.O.B.’ als bestem Song der letzten 10 Jahre), hier über die Veränderungen die ein Dateikomprimierungsverfahren auf eine ganze Industrie und die Gesellschaft hatte:
The mp3 is still "recorded music"-- that's not going to change until Apple unveils the iBrain-- but it's recorded music that moves around very differently than ever before. As a result, mp3s have opened up vast new musical horizons over the past 10 years-- how we discover it, the value we give to it, and how we see ourselves connected to other people through it-- that both depart from and build upon the innovations that came before it.
5000 Pantone Farbkärtchen auf eine große Wand aufgezogen.
Pitchfork beginnt das vergangene (musikalische) Jahrzehnt aufzuarbeiten, beginnend mit den 500 besten Songs der letzten 10 Jahre (Platz 100 bis 1 werden gehen im Laufe der Woche noch online).
Battle Royale, Anything Else, Audition, Blade, Boogie Nights, Dazed & Confused, Dogville, Fight Club, Fridays, The Host, The Insider, Joint Security Area, Lost In Translation, The Matrix, Memories of Murder, Police Story 3, Shaun of the Dead, Speed, Team America, Unbreakable
„Die Enttäuschung ist vorprogrammiert“
Wired berichtet über die „Rebels without a Hog“, junge Hipsters die auf alten Mopeds durch New York cruisen.
Da diese Woche hier so wenig gepostet wurde gibt kurz vor dem Wochenende auch nur ein bischen Minimal
Die Reinigung einerTastatur in der Spülmaschine. Von innen gefilmt.
Die Menschwürde zählt, vereinfacht gesagt, zu den Grundrechten. Sie ist ein Abwehrrecht gegen Eingriffe des Staates. Niemand darf von staatlichen Organen zu einem bloßen Objekt staatlichen Handelns gemacht und seines Selbst beraubt werden; sein Leben ist nicht gegen das Leben anderer abwägbar.
Frau von der Leyen münzt das Abwehrrecht gegen den Staat in einen Handlungsauftrag des Staates um. Plötzlich ist die Menschenwürde ein Grund für staatliches Eingreifen – der Staat schützt die Menschenwürde seiner Bürger, indem er Dritten den Mund zuhält oder durch Stoppschilder dafür sorgt, dass sie im Internet nicht mehr gelesen, gesehen und gehört werden können.
Das entfernt sich weit vom eigentlichen Sinn und Zweck des Grundrechts auf Menschenwürde. Wie absurd das Ganze ist, zeigt sich an von der Leyens Aussage, die Bewahrung der Menschenwürde begrenze Demokratie und Meinungsfreiheit auf das “richtige Maß”. So werden aus rechtsstaatlichen Grundelementen, die sich bedingen und ergänzen, Gegensätze.
Die böse Absicht darf mittlerweile unterstellt werden.